HASENARTIGE UND HASENTIERE

Pfeifhase

Beim Anblick eines Pfeifhasen denkt man nicht an Hasen. Eher an einen Hamster oder Meerschweinchen. Tatsächlich aber ist der Pfeifhase kein Nagetier, sondern besitzt genau wie die Hasentiere eine doppelte Reihe vordere Schneidezähne, wodurch eine eindeutige Zuordnung zu den Hasenartigen belegt ist.

Man findet Pfeifhasen vor allem in Zentralasien, aber auch in Nordamerika und Südosteuropa. Obwohl sie zur selben Ordnung gehören wie die Hasentiere, unterscheiden sich die Pfeifhasen rein äußerlich deutlich von ihnen. Sie sind viel kleiner (höchstens 30cm Länge), haben runde, meerschweinchenartige Ohren, einen nicht sichtbaren Schwanz und fallen zudem, wie der Name schon sagt, durch häufiges Pfeifen auf. Sie leben in der Steppe oder in Geröllhalden von Hochgebirgen, legen Baue an, sind tagaktiv und gesellig. Sie sind reine Pflanzenfresser.

 

Ili Pfeifhase

Eine besonders seltene Pfeifhasenart ist der Ili-Pfeifhase. Er kommt nur im chinesischen Hochgebirge Tian Shan vor und ist dort erst 2015 wieder entdeckt worden. Vorher hatte man ihn 20 Jahre lang nicht gesehen. Der Ili Pfeifhase ist für einen Pfeifhasen mit 20 Zentimeter Körperlänge relativ gross. Wie seine Artgenossen ist das scheue Tier hauptsächlich am Tag unterwegs und ernährt sich von Pflanzen. Laut seinem Entdecker Li Weigong soll es nur noch 1000 Exemplare geben.

 

Dass sie bei uns fast gänzlich unbekannt sind, läßt die Vermutung zu, daß die Pfeifhasen überhaupt nicht, oder nur schwer domestizierbar sind, und dass sie nie, wie Feldhase und Kaninchen, als Kulturfolger die Nähe des Menschen aufgesucht haben. Weil sie für unser Hasenbild keine prägende Funktion haben, soll hier auf ihre Eigenheiten nicht weiter eingegangen werden.