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Typisch Mensch
Menschen empfinden am ehesten Sympathien für solche Tiere, bei denen sie Parallelen zu sich selbst erkennen. Das bezieht sich zum einen auf die Eigenschaften der Tiere. Aber auch auf deren Körperhaltung und Körperbau. Nach Konrad Lorenz spielt dabei die Fähigkeit aufrecht zu gehen, oder sich zumindest aufrecht zu halten, eine entscheidende Rolle. Demnach sind Tiere, die in der Lage sind, auf zwei Beinen zu stehen, und sei es nur für kurze Zeit, beim Menschen beliebter.
Darum versuchen wir, unseren Haustieren das Männchen machen beizubringen. Beim Hasen ist diese Körperhaltung völlig natürlich. Man spricht davon, dass er einen Pfahl macht oder einen Kegel. Dabei verharrt er oft lange Zeit in dieser Position, um Witterung aufzunehmen und setzt währenddessen seine Hinterläufe bis zur Ferse auf, was einem Stehen auf ganzem Fuß gleichkommt. Weil darüber hinaus die Hinterbeine des Hasen sehr viel länger sind als dessen Vordebeine, ist ihm ein elegantes Gehen auf vier Beinen unmöglich. Dem Menschen ergeht es dabei ähnlich. Bereits durch diese Eigenheiten der Statur vermag der Hase dem Menschen ein personelleres Gegenüber zu sein als andere Tiere, die keine vergleichbare Körperhaltung einnehmen können. Der Hase wirkt menschlicher, und das macht ihn liebenswert.
Vielleicht sogar ein wenig unheimlich.
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